aSymmetry

Fausto Romitelli (1963-2004)
Simmetria d'Oggetti (1987/88) für Blockflöte und Gitarre

John Baldwin (ca. 1560-1615)
4 Vocum

Maurizio Pisati (*1959)
The Running Duo (2005) for tenor recorder, contrabass recorder, live electronics

Adriano Guarnieri (*1947)
Scena VI da »Orfeo cantando...tolse» (1994)
10 Azioni liriche su testo liberamente tratto dall’Orfeo del Poliziano per flauto,
2 chitarre amplificato e live electronics

John Baldwin (ca. 1560-1615)
A Duo

Franco Donatoni (1927-2000)
Algo II (1993) for two guitars

Hans Ulrich Lehmann (1937-2013)
Monodie (1973) für ein Blasinstrument

John Baldwin (ca. 1560-1615)
Sermone Blando à 3

Gabriele Manca (*1957)
Duo di Follia da «Treppenwitz» (1995) per flauto dolce contralto e chitarra

John Baldwin (ca. 1560-1615)
Upon in nomine à 4

Oscar Bianchi (*1975)
Auftragskomposition, UA (2013) für 2 Blockflöten, 2 Gitarren und Live-Elektronik

Ausführende

PLAN D
Virginia Arancio und Elena Càsoli - Gitarren, E-Gitarren

Teresa Hackel und Carsten Eckert - Blockflöten, Paetzoldflöten

Programmbeschreibung

aSymmetry – was ist schöner?

Mit dem Programm «aSymmetry» reflektiert PLAN D akustisch, dass ein Abweichen vom schönheitsidealistischen Ebenmass und das Spiel mit Asymmetrien eine unglaublich energiefreisetzende, lustvolle Reibungsfläche darstellen kann.

Damit widerstrebt PLAN D einem offensichtlich menschlichen Grundbedürfnis nach der Ordnung aller Dinge. Dass die Durchsetzung einer Ordnungsvorstellung nicht selten in Manie und Wahn ausartet und zu manch apokalyptischer Situation in der Menschheitsgeschichte führte, scheint ebenso in der Ironie des Schicksals zu liegen, wie die eine oder andere durch den Ordnungswahn auf die Spitze getriebene Groteske, die mitunter gelegentlich zur «Follia», dem Wahnwitz mutieren kann.

«Simmetria d`oggetti» von Fausto Romitelli, dem leider viel zu früh verstorbenen Komponisten und E-Gitarristen, lässt die Transformation des Ebenmaßes ganz behutsam einsetzen. Mit fast brachialer Gewalt ergreift sie die Zuhörer in dem kurzen, traumatischen Ausschnitt der Oper «Orfeo cantando…tolse», als groteskes Delirium im «Duo di Follia» oder als atemloses «The Running Duo». Franco Donatoni entführt mit «Algo 2» wiederum in ein kaleidoskopisches Spiegelkabinett und verwundert uns mit sich ständig wechselnden Symmetrien. Nicht minder aktuell und damit umso verblüffender sind die vor mehr als fünfhundert Jahren entstandenen Kontrapunktexzesse eines John Baldwins. Mit der Besessenheit eines Glückspielers versucht er in «Sermone blando» die unerschöpfliche Ordnung der Gestirne nachzuzeichnen und entrückt uns in die absolute Schönheit der Schwerelosigkeit.

PLAN D schätzt sich glücklich, mit dem Schweiz-Italiener Oscar Bianchi einen renommierten Komponisten gefunden zu haben, der das anscheinend symmetrische Ensemble PLAN D mit einem Auftragswerk in den kreativen Wahnwitz treiben soll.



 

 

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